Am Tag der Deutschen Einheit präsentierte sich zumindest das Wetter weiterhin zweigeteilt. Es gab keine Trennung zwischen West und Ost, sondern eher eine zwischen Nord und Süd. Im Norden Regen, Sturm, einstellige Temperaturen, im Süden dagegen herrlicher Sonnenschein. Vielleicht wollte der Wettergott auch die Wiesn, das Oktoberfest in München, das eigentlich ein Septemberfest ist und morgen endet, nicht verhageln. Der Countdown läuft, und dann weiß man wieder wie viele Ochsen gegessen und wie viele Millionen Maß getrunken wurden. Die Rubrik 'Wiesn in Zahlen' auf der obigen Website gibt ganz aufschlussreiche Einblicke auch im Hinblick von Fundsachen. Amüsant. Wer weiß, vielleicht kommt ja auch bald wieder einmal ein Stückchen weißblauer Himmel in das Herz von Buer zurück.
Aber kehren wir zurück zum heutigen Feiertag. Der Tag der Deutschen Einheit hat es eigentlich nie wirklich zu einem richtigen Feiertag geschafft. Was sich da immer jährt, ist mehr ein Staatsakt, der als 'Bügerfest' auch in jedem Jahr eine neue Location bekommt. In diesem Jahr war Saarbrücken der Austragungsort. Das liegt nicht nur daran, dass der Tag heute auf den Samstag gefallen ist, wo auch vielerorts die Geschäfte geöffnet hatten, sicherlich auch nicht daran, dass sich 15% der Deutschen die Mauer wieder zurück wünschen, es will sich an diesem Datum nicht so ein richtiges Feiertagsgefühl einstellen. Selbst in den Medien wird er nur noch am Rande erwähnt. Da nützt es auch wenig, im Fernsehprogramm die Wiederholungen von "Die Frau vom Checkpoint Charlie" und "Good bye Lenin" zu zeigen. Vielmehr wäre da der 9. November geeignet, an dem das Tor zur Einheit aufging. Da gab es Emotionen, Gefühle, die man mit diesem Tag verbindet. Der ein oder andere erinnert sich auch noch an die geschichtlichen Momente, an die Bilder oder Erlebnisse am 9. November. An dem Tag, da wurde wirklich Geschichte geschrieben, und der hat Menschenherzen in Ost und West berührt und bewegt.
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