Unglaublich, was gestern so bei der der Auslosung zur Fußball-WM in Südafrika los war. 200 Milllionen Zuschauer sahen das Spektakel am TV in aller Welt. Das Showprogramm und dann die Auslosung, deren Regeln so auf der Schnelle sicherlich nur der FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke verstanden hat. Aber egal, vergessen waren die Wettskandale und Auswüchse auf dem Fußballplatz, alles war fasziniert von diesem Termin, der doch so vieles entschied. Da geht es vordergründig zwar um eine unspektakuläre Gruppenauslosung, wo nichts weiter passiert, als dass ein paar Namen aus einer Vielzahl von Töpfen gezogen werden. Da fällt kein Pfiff, kein Tor, gar nichts. Und dennoch war an den Gesichtern der 2000 geladenen Gäste abzulesen: Hier ging es um mehr als um die Faszination und den Volkssport Fußball. Beruhigend war es zu erfahren, dass der Gastgeber in Kapstadt Sicherheit, Zuverlässigkeit und Organisationstalent bei der Zeremonie ausstrahlte. Diese und die 1700 Medienvertreter erfuhren dann schließlich auch, dass der Ball für die WM 2010 "Jabulani" heißt, der Begriff aus der Bantusprache isiZulu stammt, übersetzt soviel wie "Feiern" bedeutet und nach Herstellerangaben (jetzt kommt's) "eine noch nie dagewesene "Rundheit" ausweist. Da legt's die nieder. So rund wie noch nie. Wer hätte das alles im Vorfeld gedacht. Eine Nachricht die zeigt, worum es bei der bei einer WM überhaupt geht. Ja, die Gruppen wurden wie bei den Lottozahlen hoch über Frankfurt auch gezogen, doch viel spektakulärer, und Gott sei Dank blieb auch keine übrig. Nun weiß jeder der 32 Teilnehmer gegen wen er wo und wann zu spielen hat, auch die deutsche Elf, in deren Gruppe D sich nun Australien, Serbien und Ghana befinden. Von Losglück wollte man nicht sprechen, wohl aber vom Respekt gegenüber den Gegnern. Jedenfalls ist nach dem Abend klar, wie man ab dem 11. Juni 2010 dienstliche und private Termine abzustimmen hat, um den Alltag während der gut vier Wochen dauernden Fußball-WM zu meistern.
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