Heute und morgen ist bei der WM in Südafrika spielfrei. Deshalb wird es auch keine Autokorsos geben. Früher wurde der Begriff auf das langsame Durchfahren der Hauptstraßen einer Stadt in geschmückten Kutschen und Equipagen, hauptsächlich beim Karneval angewandt. Heute ist es völlig egal wer da eigentlich mitfährt. Die Hauptsache ist, die richtige Fahne wird hochgehalten. Es bezeichnet den Brauch mit mehreren Autos, hintereinander hupend durch meist innerstädtische Straßen zu fahren (vgl. Vuvuzela). Ursprünglich war dieser Brauch eine südländische Form des spontanen Feierns und Jublilierens, z. B. nach einem Sieg einer Sportmannschaft oder einer Hochzeitsfeier. Insbesondere bei nationalen und internationalen Fußballwettbewerben kommen Autokorsos häufig zustande. Eigentlich ist so ein Korso laut Straßenverkehrsordnung bei der Benutzung von Fahrzeugen und der Erzeugung von unnötigem Lärm oder das unnütze Hin- und Herfahren verboten. Zurzeit drückt die Polizei aber ein Auge zu. Je deutlicher ein deutscher WM-Sieg in greifbare Nähe rückt, umso lauter und länger wird so ein Korso. Der Brauch erfreut sich mittlerweile in nördlichen Breiten folglich großer Beliebheit. In südlichen Ländern erlahmt augenblicklich dagegen das Interesse an Autokorsos, vor allem in Italien, Frankreich und Portugal.
Ob heute nach der Wahl des neuen Bundespräsidenten ein Regierungskorso in Berlin geplant ist, entzieht sich leider meiner Kenntnis, aber man weiß ja nie. Schwarz-Rot-Goldene Fähnchen wären ja erlaubt, nur großformatige Fahnen an Stangen, die während der Fahrt aus dem Fenster gehalten werden, sind verboten, aber dafür gibt es ja im Regierungsviertel Fahnenmasten. Tröööööt!
Autokorso (Bild: Wikipedia)
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